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Sündenböcke


Gewalt beginnt,
wo das Reden aufhört

                                                                           Johanna Arendt





Sündenböcke
Nicht immer läuft alles so glatt wie wir uns das wünschen.
Pleiten, Pech und Pannen, gehören zu unserem Leben. Egal wie sorgfältig wir sind und wie sehr
wir uns bemühen. Schwupps – und schon wieder ist etwas passiert.

Es ist sehr unterschiedlich, wie der Einzelne damit umgeht, wenn etwas nicht ganz so geworden ist
wie ursprünglich gewollt. Das ist abhängig von dem Ausmaß, der Situation, dem Umfeld und der Tagesverfassung.

Die meisten von uns kommen recht gut damit zurecht, wenn mal etwas schief geht.
Allerdings nur solange sie nicht selbst der Verursacher sind.

Anderen Menschen helfen wir in der Regel gerne und sofort. Auch dann, wenn sie durch ihre eigene Unachtsamkeit in der Klemme stecken. Wir wissen ja, dass niemand von uns vor Fehlschlägen gefeit ist.

Die Tatsache, dass einem selbst auch mal was daneben gehen kann, akzeptieren viele leider nur
in der Theorie. In der Praxis tun sich die meisten damit sehr schwer, sich ein Malheur einzugestehen. Wahrscheinlich liegt das auch mit daran, dass Fehlschläge keine guten Gefühle verursachen.

Und dann soll es auch noch an einem selbst gelegen haben, wenn eine Sache schief gelaufen ist?
Das kann bei dem einen oder anderen schon schwer an der Ehre und am Ego kratzen. Die Angst davor, als Versager dazustehen, steckt vielen tief in den Knochen. Und wenn dann mal Fehler passieren, dann wird häufig so getan als wäre nichts geschehen. Die Angelegenheit soll dann möglichst unauffällig
unter den Teppich gekehrt werden. Das ist aber nicht immer möglich.

Um das durch die eigene Unzulänglichkeit befleckte Selbstbild wieder aufzupolieren, richten viele die Aufmerksamkeit auf andere. Und in Windeseile wird die Sache so hingedreht, als sei man es gar nicht selbst gewesen, der eine Sache verbockt hat. Ein anderer wird zum Sündenbock gemacht, der dann an allem schuld sein soll.

Sobald es um Schuld und Nicht-Schuld geht, wird es kompliziert. Wenn Schuld oder Nicht-Schuld
zum Hauptthema gemacht wird, begeben wir uns auf einen Weg, der uns immer weiter von dem
entfernt, was ursprünglich zu korrigieren gewesen wäre.

Niemand möchte schuld sein. Wenn das nicht beherzigt wird, wird hauptsächlich darüber gestritten,
wer am meisten falsch gemacht hat und wen die größere Schuld trifft. Dieser Ball, (wen trifft die
meiste Schuld) der wird hin und her geschoben. Man redet sich gegenseitig die Köpfe heiß – es droht die Eskalation. Auch wenn jemand zu allem einfach schweigt, oder einen anderen mundtot machen will, schürt er damit Konflikte und verursacht Missstimmungen.

Am Ende kapituliert einer. Das Verhältnis hat einen Knacks abbekommen, der nur schwer zu beheben ist. Das Problem steht aber weiterhin im Raum. Es bleibt ungelöst und gärt unter der Oberfläche. Früher oder später quillt es wieder hervor.

Wenn etwas nicht so läuft, wie es sollte, dann ist es angebracht, miteinander zu reden.
Nicht gegeneinander und auch nicht hinterrücks übereinander. In klärenden Gesprächen sollte die Aufmerksamkeit auf das gerichtet sein, was erreicht werden soll und wie das zu bewerkstelligen ist.

Gemeinsame Lösungen und die Einigkeit darüber, wie diese Lösungen zu bewerkstelligen sind, sind für ein konstruktives Miteinander unerlässlich.

Es kann sein, dass frühere Versuche, etwas zu bereinigen, ohne Resultat blieben. Vielleicht hat sich
alles sehr zugespitzt, weil die Gespräche mehr darauf ausgerichtet waren, sich zu rechtfertigen und herauszureden.

Je Verfahrener eine Sache ist, desto schwerer fällt es, sie alleine zu lösen. Wenn man an einem Punkt angelangt ist, wo nicht mehr miteinander, sondern nur noch gegeneinander und übereinander geredet wird, oder noch schlimmer gar nicht mehr geredet wird, dann sollte ein neutraler Außenstehender eingeschaltet werden.

Wenn Freunde auch nicht weiter helfen können, weil sie möglicherweise befangen sind, dann empfiehlt es sich einen Fachmann aufzusuchen. Es gibt viele Angebote und Anlaufstellen. Ob es ein Coach, ein Mentor, ein Moderator, ein Mediator oder ein Therapeut ist, spielt keine Rolle. Hauptsache, eine Schwierigkeit wird gelöst.

Das Leben stellt uns vor Probleme, damit wir sie lösen und daran wachsen.

Die beste Methode ein Problem zu lösen, besteht darin:
- Es gleich anzupacken.
- Es sich nicht krumm nehmen, wenn mal wieder etwas daneben gegangen ist.
- Sich helfen zu lassen, falls man überfordert ist.

Es bringt mehr, sich darüber Gedanken zu machen, wie etwas zu optimieren ist,
als ständig darüber zu grübeln warum alles falsch gelaufen ist.

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